Dienstag, 21. Oktober 2014

Extra: Endstation Bahnhof

Da haben wir alle miteinander richtig Schwein gehabt, dass der Flieger um 02:30 Uhr deutscher Zeit noch aus Orlando abgeflogen ist. Montag wurde die Kurzstrecken und ab Dienstag auch die Langstrecken beatreikt. Die Stewardess hat erzählt, dass heute Nacht nur noch 3 internationale Flüge zurück nach Frankfurt gingen: Abu Dabi, New York und der unsere. In Frankfurt angekommen herrscht hier gähnende Leere, viele Geschäfte im Terminal sind heute einfach geschlossen.

Zum krönenden Abschluss haben mir noch mal deutsche Uniformierte gezeigt, wozu sie fähig sind. Etwa 15 Schützen standen an der Ausgabe des Sperr- und Sondergepäcks. Als dann unsere Koffer mit dem SEC-Anhänger ankamen, durfte jeder seins gegen Unterschrift in Empfang nehmen. Fast jeder - mein Koffer war natürlich nicht dabei. Da erklärt mir so ein hessischer Beinahebeamter: "der Koffer ist an der Gepäckausgabe Fernbahnhof", weil ich doch mit dem Zug nach Düsseldorf weiterfahre. OK, wer den Flughafen Frankfurt kennt, weiß dass man etwa 10-15 Minuten bis zum Fernbahnhof läuft. Dort angekommen, erklärt mir ein anderer Uniformträger: "desch isch Security Gepäck, desch düffe wir hier gar nisch händle. Gesehen habe ich den Koffer, der Name steht ja darauf. Das isch abber zum Zoll zurück.  Desch isch in der Gepäckausgabe A eingeschlossen worden." Also wieder zurück, das steht der gleiche Vollpfosten vom Anfang und gibt mir den Koffer gegen Unterschrift.....

Man sollte also nicht hemmungslos gegenüber ausländischer Bürokratie ablästern, da können wir durchaus mithalten!

Montag, 20. Oktober 2014

Der Tag der Rückreise

So, dass ist jetzt auch gelaufen: ich sitze am Gate und warte aufs Christkind!  Von Sebring aus war es wieder eine ordentliche Strecke zurück, unterwegs habe ich noch bei Dicks Sport Gods angehalten. Und da treffe ich doch im Laden 3 holländische RO, die sich in Amerika Fahrräder anschauen! Am Flughafen sind wir wieder in Fangruppenstärke zusammen, sehr viele Deutsche, aber auch alle anderen Nationen stehen in der Schlange. Auch das war wieder eine interessante Erfahrung, wenn man am Schalter aufgefordert wird, die Kanonen aus dem Koffer zu holen und leer vorzuzeigen. Im Duty Free haben die mir komischerweise den Alkohol nicht mitgegeben, den bekomme ich erst beim Boarding. Wahrscheinlich haben die Angst davor, dass sich die Passagiere die Wartezeit mit der Flasche vertreiben.....

So wie es aussieht, schlüpfe ich bei der Rückkehr zwischen zwei Streiks durch. Die Lokführer haben am Wochenende gestreikt, die Kurzstrecken der Lufthansa werden heute und zusätzlich die Langstrecken morgen bestreikt. Die Leute, die Dienstag Mittag von Frankfurt nach Hamburg weiter fliegen wollen, haben jetzt ein Problem.

Ich darf mich mit diesen Zeilen von den Lesern meines Blogs verabschieden. Ich hoffe, dass ich auch ohne eigene Fotos oder Videos die Informationen einigermaßen interessant vermitteln konnte. Über jedes Feedback würde ich mich sehr freuen, entweder hier oder bei Facebook.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Tag 6 - Siegerehrung

Die Abschlussveranstaltung fand im Lakeland Center in Lakeland statt, etwa eine Stunde Autofahrt von der Range und eineinhalb Stunden von unserem Hotel. Überhaupt sind die USA ja bekanntermaßen ein Land der großen Entfernungen. Das Center ist ein gigantischer Bau, in den die etwa 1400 Teilnehmer im großen Saal Platz fanden. Wie immer hatten sich die meisten etwas schicker angezogen, das lag wahrscheinlich auch am neuen Dresscode der IPSC. Offensichtlich gab es in der Vergangenheit einige stilistische Entgleisungen, so dass für Level 4 + 5 Abschlussveranstaltungen "Shorts, kragenlose Shirts, Flip-Flops und ähnliche Freizeitkleidung"  verboten wurde. Ich würde mir allerdings wünschen, dass der BDS auch ein einheitliches Outfit für die einzelnen Events vorschlägt. Es kann ja z. B. nicht schwer sein, beim Einmarsch zu Beginn etwa eine beige oder blaue Hose zu tragen und beim Abschluss auch ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu bieten. Die Damen sind wahrscheinlich dankbar dafür, mal nicht im "Kampfanzug"  aufzutreten. Da muss man sich unter anderem nur die Italiener ansehen, das ist immer perfekt. Dazu gehört meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch die Farben während des Matches. 

Die erste Stunde verging damit, auf das Essen zu warten, unterhalten von zwei singenden Pianisten. Fast pünktlich um 19 Uhr begann das Showprogramm. In einer Wild West Show jonglierten zwei Cowboys mit (hoffentlich ungeladenen) Revolvern, ließen die Peitschen knallen und machten entsprechende Faxen. Als dann der Hauptgang aufgetragen wurde, konnte man wieder merken, dass sich ein heißes Essen auf dem Weg zum Tisch schon gut abkühlt. Freundlich formuliert war das Essen lauwarm. Wenn man überlegt, dass zusätzliche Teilnehmer 60 Dollar Eintritt zahlen mussten..... 

Die Reden wurden vom Matchdirektor Frank Garcia eröffnet, der schon nach weniger als zwei Minuten die magischen Worte "best World Shoot ever" aussprach. Danach wurden die Vertreter der verschiedenen Sponsoren von Match,  Stages,  Safety Area, Chrono und wahrscheinlich auch für die Toilettenhäuschen auf die Bühne gerufen, die dadurch richtig voll wurde. Danach kam die unvermeidliche Rede von Nick Alexakos, die erfreulicherweise die Ehrung für den ältesten Teilnehmer des Matches beinhaltete. Geehrt wurden der jüngste Teilnehmer, ein 11-jähriger Russe und als ältester der 76-jährige Deutsche Albert Rieger, mit dem in einer Squad zu schießen ich das ausgesprochene Vergnügen hatte. Beim Rest der Ehrungen habe ich aber offen gesagt bei den Namen und Grund irgendwann die Übersicht verloren. 

Das überstanden ging es dann endlich mit den Gewinnern des Shoot Offs los. Bemerkenswert war, dass der große alte Mann Rob Leatham seine erste Presidends Medal des Abends bekam, es war nicht seine letzte. Dieser Ausnahme Sportler hat nicht nur 2011 die letzte WM in der Modified Division, sondern auch 2014 die erste WM in der Classic Division sowohl als Senior als auch in der Overall Wertung gewonnen! Es folgten die verschiedenen Categorys und Overall Wertungen der Einzelschützen.  Alles in allem haben die USA schwer abgeräumt, zahlenmäßig war das wohl das häufigste Trikot auf dem Podium. Sowohl bei den Einzel- als auch bei den Teamwertungen wurde leider kein Deutscher auf das Podium gerufen. Somit blieb Albert leider der einzige Deutsche mit einer Medaille. 

Tag 6 - Shoot Off

So, jetzt stehen die Ergebnisse fest. Für die deutschen Teilnehmer ist es offensichtlich nicht perfekt gelaufen. Petra ist bei den Standard Ladys undankbare Vierte geworden, genauso wie Sascha B. bei den Revolver Schützen. Für die verschiedenen Teams hat es anscheinend auch nicht für einen Platz auf dem Treppchen gereicht. Persönlich muss ich mit meinem 307. Platz mit 48% von Eric Graufel zufrieden sein, der ich glaube zum 7. Mal in Folge Weltmeister geworden ist. 

Am Vormittag haben wir uns noch Teile des Shoot Offs angesehen, heute Abend ist die Siegerehrung im Lakeland Center. Frank Garcia hat uns eine Show versprochen, wir so schnell nicht vergessen werden. 

Samstag, 18. Oktober 2014

Tag 5 - letzter Tag der WM

Am letzten Tag der Weltmeisterschaft ging es ab mittags in die Area 5 - sozusagen in den Anbau der Range. Keine Wolke am Himmel, so dass man tunlichst Schutz unter den wenigen Sonnendächern suchen musste. Direkt die erste Stage hatte es in sich, hier sind schon etliche Leute auf dem Schotter ausgerutscht und haben sich die Knie und Ellbogen aufgeschlagen. Ich bin den 32 Schuss Long Course sicher und präzise angegangen und konnte mit 31 A und 1 C beenden.  Auch der restliche Tag ist gut für mich gelaufen, bis auf ein Miss in der Weak Hand Stage auf dem Bobber, damit kann ich aber gut leben. Mein Freund Phil hatte leider einen rabenschwarzen Tag erwischt, da ging einiges schief. 

Jetzt sitzen wir alle zusammen im Hotel und wollen den Abend locker ausklingen lassen. Die Ergebnisse des Tages sind leider noch nicht im Netz, so dass wir die endgültige Platzierung noch nicht wissen. Ob und wie bzw. wann morgen vormittag das Shootoff stattfindet, steht aber irgendwie noch in den Sternen. 

Tag 4 - Area 4

Gestern standen die Stages 19 - 24 auf dem Programm. Alles in allem konnte ich eine solide Leistung abliefern, die richtige Matchmunition schießt sich deutlich angenehmer. Leider bin ich mir manchmal über die Trefferlage nicht im klaren, so dass ich mir 1 Miss und 1 PT eingefangen habe. Die größte Herausforderung des Tages war Stage 21 mit 4 Scheiben auf einem Mover, die konnte ich fehlerfrei bewältigen. 

Nachdem unsere Squad am Vortag einen Schützen aus Trinidad & Tobago wegen Sweeping verloren hat, hat es leider Michael A. heute erwischt. Auf Stage 22 wurde zuerst eine Scheibe rechts, dann eine links geschossen und auf dem Weg nach vorne haben die meisten einen Reload gemacht. Bei der Bewegung wurde Michael abgepfiffen, was keiner der Beobachter nachvollziehen konnte. Aber - so sind die Regeln - gegen die Beobachtung des RO lässt sich nicht protestieren, die Videoaufnahme ist als Beweis nicht zugelassen. 

Am Samstag haben wir nachmittags unseren letzten Einsatz, das wollen wir in aller Ruhe angehen. Area 6 spielt sich aber im Gegensatz zur Rasenfläche der anderen Areas auf relativ groben Schotter ab, da sind schon etliche Leute ausgerutscht. 

Freitag, 17. Oktober 2014

Video der Eröffnungsfeier

Der örtliche Tourismus Verband hat die komplette Eröffnungsfeier professionell gefilmt und veröffentlicht. Vom Einmarsch der Nationen bis zum Feuerwerk ist alles drauf. 90 Minuten echte Gefühle!

 hier klicken: http://www.visitcentralflorida.org/worldshoot